Tag 7 Reise durch die USA

Tag 7 Reise durch die USA

Donnerstag, September 14, 2023

13. September 2023

Der Zug rollte durch die Nacht. Das unverwechselbare Tröten der Lokomotive war wie ein Kinder Schlaflied. Zwischendurch kurz die Augen öffnen, weil der Zug wo hielt, ob ein Bahnhof oder einfach auf freier Strecke, war nie richtig klar. In Toledo wurde ich wach. Das schwarz wurde zu blau und die Amish Mitreisenden verließen den Zug. Als der Zug aus dem Bahnhof von Toledo rollte, änderte sich das Licht zum Tag und der wunderbare Sonnenaufgang hinter uns begann und ging gefühlt für Stunden.

Sonnenaufgang

Kaffee dringend Kaffee!
Auf dem Weg zum Coffee Car sah ich, dass noch mehr Amish auf dem Zug waren, die alle so selig vor sich hin schlummerten. Meine Güte waren die beiden Brüder Hübsche Jungs. Wenn ich ein Model Agent wäre, hätten sie sofort meine Visitenkarte. Dabei fällt mir wieder ein, was mir vor ein paar Tagen in den Sinn kam, als ich auf der Straße andere streng gläubige Menschen gesehen habe: “Warum sind extrem gläubige Männer so attraktiv?" Vielleicht weil sie einfach nicht erreichbar sind.    

Langsam bildete die Sonne lange Schatten in den leicht hügeligen Landschaften. Früher Morgen Dunst erhob sich und bildete Nebelschwaden, die die Bäume, Farmen und Felder schluckten.

Wie aus einem Bilderbuch entsprungen sind die vorbei rauschenden Städte, Dörfer und Bauernhöfe. 

Reales Landleben
National New Yort Central Railroad Museum Elkhart, Indiana

Kaum war der Zug über meine erste erdgebundene Zeitgrenze gefahren, kam mehr Industrie dazu. Einige waren noch in Betrieb und einige nur rostender Stahl.

Screenshot von der Durchquerung der Zeitzone
Neue, alte und verlassene Industrie

Je näher wir nach Chicago kamen, desto langsamer wurde der Zug. Als auf einmal die Skyline perfekt in einer Highway Schneise auftauchte.

Skyline von Chicago

Mein longtime Companien D. schrieb mir zwischendurch, dass er mich nicht auf dem Bahnsteig abholen darf. Dafür wartet er dann in der großen Halle.

Great Hall at Union Station

Nach 20 Stunden Fahrt bin ich in Chicago angekommen. Unter der 9/11 Memorial Day Flag wartet D. den ich das letzte mal 2013 in Düsseldorf getroffen habe.

D. und ich in der Union Station von Chicago

Mit einem Vorort Zug fuhren wir aus der Stadt zu diesem perfekten Mid Century Modern House, in dem er und sein Mann G. mit ihrem Hund Charly leben.

Das perfekte midcentury modern house

Erst mal frisch machen, Kaffee trinken, einen kleinen Snack und dann zum Botanischen Garten. Denn das Wetter war so perfekt.

D. und ich im vor dem Japanischen Garten

D. und ich hatten eine so lustige Diskussion: Was ist ein Pumpkin und was nicht. Denn im Botanischen Garten hingen perfekte Flaschenkürbisse.

Flaschenkürbis

Natürlich fanden wir erstmal keine Lösung dafür, aber das es nichts besseres gibt als diese wunderbaren amerikanischen Pumpkins, die ausgehöhlt werden und dann mit Kerzen zu Halloween im Vorgarten stehen.

Seerosen
noch mehr Seerosen

Später am Tag zurück im Haus traf ich G., der vom Büro nach Hause gekommen war. Wir hatten alle zusammen ein wundervolles Dinner und danach ein gemütliches Zusammensitzen, reden und den Tag ausklingen lassen. Im Gästezimmer setzte ich mich in den Sessel, um diesen Tag in Worte zu fassen. Innerhalb von Minuten war ich eingenickt. Wurde wach und sagte mir, ok im Bett wäre das Besser. Saß im Bett, Laptop auf'm Schoss und zack, waren die Augen zu. Das wird heute nichts mehr, legte die Technik zur Seite und die Nacht war gekommen.

Der Wasserfall im Botanischen Garten von Chicago
Die Karpfen an der Futterbrücke

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