Tag 2 Reise durch die USA

Tag 2 Reise durch die USA

Samstag, September 9, 2023

8. September 2023

Habe wie ein Stein geschlafen und das bei einer Innen- und Außentemperatur von über 30° C und gefühlter Luftfeuchtigkeit von 100%. Die kalte Dusche war genau das richtige, vor dem Zubettgehen und nach dem Aufwachen.

G. hatte mir gesagt, dass neben dem Burger Lokal von gestern Abend ein Coffeeshop ist. Jetzt war nur die Frage in welche Richtung wir gestern mit dem Auto gefahren sind. Ich Cleverle bin selbstverständlich erst einmal in die komplett entgegengesetzte Richtung gegangen. Da Newburgh nur rechtwinklige Straßen hat, war das voll OK. Ich bin zweinmal nach rechts abgebogen und die ganze Strecke zurrück. Langsam dämmerte mir ja so, in der Dunkelheit könnte es das gewesen sein.

Washington's Headquatier

Gegenüber vom Kaffee ist “Washingtons Headquarter", in dem Handwerker eilig das beseitigen was das Unwetter letzte Nache von dem fast 200 jährigen Tulpenbaum übrig ließ. Im Kaffee war es angenehm klimatisiert, so dass es einfach schön war am Fenster zu sitzen, am Blog zu schreiben und mein Frühstück zu genießen, sowie Menschen zu beobachten. Ein älteres Ehepaar, vermutlich im Kunstbereich tätig, erzählten einer Maklerin, dass sie in knapp einem halben Jahr ein neues Haus benötigen, mit viel Platz für all die Kunst und auch Platz um neue Kunst zu machen. Die Maklerin war ein Abziehbild dessen, was jedes Klischee vorgibt. Schuhe, die sie schon länger hat, in denen sie immer noch nicht richtig darin laufen kann, denn solche Stilettos sind zum Sitzen und nicht zum Laufen da. Das bronzefarbene Leder-Minikleid traf perfekt den künstlichen bronze Teint ihrer Haut, ob an Beinen, Armen oder Gesicht überall gleich. Zurück zur Kunst an ihr ist auch einiges an Kunst schon ausprobiert worden. Es ist wohl so, dass in der Branche ein gewisses Aussehen vorgeschrieben ist. Das ältere Ehepaar tat mir etwas leid, denn mir kam es so vor, als würden sie von Anfang an merken, dass die Maklerin nicht richtig versteht, was sie wirklich brauchen.

Der Tulpenbaum

Mir schmeckte mein “Pastramie & Ei” Frühstück sehr gut. Danach ging ich durch den halb gesperrten Park von “Washington’s Headquarter”. Es war so unglaublich schönes Sommerwetter, ich lief einfach weiter. Bis ich an einem Laden vorbei kam, der eigentlich Bilderrahmen herstellt. Um etwas mehr Kundschaft zu generieren, bietet dieser auch noch ganz viele andere Deko-Artikel für zu Hause an.  

Pastrami & Ei
Das Museum von "Washington's Headquater

Mit Erik hinter dem Tresen kam ich schnell ins Gespräch und er beschrieb mir den Weg zur Fähre, denn ich hatte Lust rüber auf die andere Seite zu fahren. Sein Tipp war auch noch, dass es kurz vor der Fähre einen sehr guten Eisladen gibt. Als ich draußen war, dachte ich, nur "ok, bei den Temperaturen definitiv Eis”. Eis war eine Untertreibung, denn es waren 3 Monster Kugeln auf einer Waffel. Super lecker, kaum zu bändigen, denn nach Sekunden in der Sonne tropfte schon alles. Einfach nur eine herrliche Sauerei. An der Fähre konnte ich im Schatten stehen und in Ruhe sehen, dass keine Fähre in nächster Zeit fuhr, also gut gekühlt trottete ich Richtung Zimmer. Die Luft, Temperaturen und Luftfeuchtigkeit erdrückten sich gegenseiti. So das die Hitze einfach nur in der Stadt stand. Im Zimmer angekommen erst mal alle Klamotten vom Leib ein Handtuch auf das Bett und versuchen zu dösen. Bis ich vom Gewitter wach wurde. Dreieinhalb Stunden Regen und Gewitter, in der Intensität  habe ich sowas noch nicht erlebt.

Als das Unwetter gefühlt vorbei war, ging ich noch mal bummeln, dieses mal den Broadway von Newburgh auf und ab. Der Broadway hier ist eine extrem breite Straße, so breit und vom Autoverkehr dominiert, dass du nichts von der anderen Straßenseite mit bekommst. Außer vielleicht den Hip Hop aus einer der Sound boxen eines Geschäfts, das versucht, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die ganzen Gebäude strahlen noch den Charm aus einer besseren Zeit, der schon sehr, sehr lange her ist. Beim entlanglaufen dieser Straße kommen mir unweigerlich Ideen nach dem Motto “Was wäre wenn!!?”. Wenn die Trottoirs doppelt so breit wären, was wäre, wenn der Autoverkehr auf ein Minimum begrenzt würde. Wenn die Fahrspuren von Bäumen gesäumt wären. Was, wenn es separate Spuren für den öffentlichen Nahverkehr gibt, die näher an den Trottoirs sind. Es wäre sicher ein Frevel, wenn es keine Parkplätze gäbe, dafür wäre das eine Innovation. Ähnliche Gedanken kamen mir heute Mittag auch beim entlang laufen an der “Waterfront”. Die Gleise für die Güterzüge und zukünftigen Personenverkehr gehören unter die Erde bzw. getunnelt, das gilt auch für die Schnellstraße. Dann kann da ein Bahnhof plus Fähr- und Schiffsterminal entstehen plus eine Gastronomiemeile mit großen Außenterrassen. Im Bereich dahinter eine Mischung aus Büro-, Wohn- und Handels Quartier. Nicht eine eingekastelt als Mall, sonder ein Viertel das so wirkt als sei es ein gewachsenes Stadtquartier. Ich bin mir gar nicht sicher, ob es in Newburgh überhaupt so etwas Unterhaltungsbühnen gibt. die weiteren Publikumsverkehr bilden. Auch über solche Ideen haben G. und ich uns beim Abendessen unterhalten. Was für ein Abschluss dieses gewittrigen Tages.

Eines der vielen verlassenen Geschäftsgebäude.

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