Die Feiertags Tour 2023

Die Feiertags Tour 2023

Samstag, Dezember 23, 2023

Nach Jahren der Routine Losigkeit in der winterlichen Feiertags-Session, schien es dieses Jahr so als würde es ähnlich verlaufen wie vor vielen Jahren dafür mit vielen kleinen veränderungen denn die Welt ist ja nicht stehen geblieben und wird es niemals auch wenn siche einige unruhige geister dieses gerne wünschen. Diese Geister wünschen sich ein stehenbleiben in einer Zeit, die so nicht existierte und auch nicht existieren wird. Denn das Leben auf diesem Planeten ist ein Leben der ständigen Veränderung und sich selbst verändern, an die Umstände, die dir das Leben so auf den Weg legen.

Zurück zu meiner Tour, die schon mit vielen wechselnden  Kleinigkeiten begann. Wie zum Beispiel, dass ich in den Wochen vor dem diesjährigen letzten Solstitium des Jahres keine Ruhe und Muße fand, um all meinen Lieben viele Grüße zu schicken, auch wenn die Postkarten und Tintenpatronen schon bereit lagen. 

Dafür hatte ich es dann doch geschafft, meine Koffer für diese Tour am Montagmorgen pünktlich zur Abfahrt zu schließen und mit dreimal Trepp auf Trepp ab in den Wagen zu laden und mich auf die erste Etappe zu begeben. Bei strahlendem Sonnenschein und etwas zu milder Kälte ging es auf die Autobahn. Bei so dahin fahren erinnerte ich mich, dass ich am Abend vorher noch eine Kollegin und ihren Mann in der Stadt traf, auf dem Rückweg von einem der vielen Glühmärkte in der Stadt, auf dem ich mich für dieses Jahr von Freuden verabschiedet hatte. Mit der Kollegin scherzte ich noch über die Großbaustellen auf der Autobahn nach Berlin. Kaum war ich am Kirchheimer Dreieck angekommen, sah ich, dass ich hier nicht abfahren konnte, denn dieses Dreieck war total gesperrt, also ging es weiter an Kassel, Harz und über Helmstedt vorbei Richtung Berlin. Damit dann leider keine Thüringer beim Metzger Haase in Magdala an der Autobahn. So schnell sind Routinen dann gebrochen und angepasst.

Je näher ich der Hauptstadt kam, desto grauer und ungemütlicher wurde es draußen. 

Die folgenden Tage waren bestimmt durch das stürmische und regnerische Wetter, das “Zoltan” uns allen bescherte. In den Nächten rauschte es wild in den Bäumen hier im Idyllischen Vorort von Berlin und der Regen prasselte nur so an die Dachpfannen von der Gästekammer in der ich regelmäßig nächtige. Den einen Abend packte ich alle Sendungen aus, die ich vorsorglich hatte hier herschicken lassen, damit ich sie dann an den Feiertagen verteilen kann. An dem  Abend habe ich alles mit viel Liebe und Sorgfalt verpackt. Die anderen Tage waren geprägt von Einkäufen für die verschiedenen Mahlzeiten der Feiertage und damit das Planen und Sortieren der Rezepte. Zwischendurch habe ich mich von meinem Berliner Masseur durchkneten lassen. 

Ein Tag am Meer, Edvard  Munch im Museum Barberini, Potsdam

Für den Freitag hatte ich Karten für die Munch Ausstellung im Museum Barberini in Potsdam besorgt. Passend dazu kamen jeden Tag schlimmere Wetterprognosen für den Freitag, dank “Zoltan”. Am Freitag Früh war es dann doch nur noch windig und bitter kalt, dafür strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Dieses Licht war eine Erholung für die Augen und die Seele nach diesem Dauerregen und Grau der letzten Tage und Wochen. 

Die Badenden, Edvard Munch im Museum Barberini, Potsdam
"Regenwetter" von Munch erinnerte mich an "Nighthawks"
"Nighthawks" Edward Hopper, Art Institute of Chicago

Das Licht draußen erhellte die Zwischenräume des Museums und öffnete die Augen für die Farbgewalten von Munchs Werken. Diese Landschaften sind so pures Skandinavien und jeder versteht, dass nach langen grauen Wintern jeder Lichtstrahl eine Farbexplosion in der Landschaft ist. Zwischen durch in die Räume der Impressionisten schlendern, dort deren Blick auf parallele Welten und Sichtweisen erhaschen. Am Schluss kurz im Museumskaffee und -shop vorbeigeschaut und durch die Kälte zurück zur S-Bahn und nach Hause.

Spaziergang, Gustave Caillebotte, Museum Barberini, Potsdam
Rue Halévy, Gustave Caillebotte, Museum Barberini, Potsdam

Der Morgen des 23. überraschte mit einem Hauch von Schnee auf den Dächern und Gärten der Nachbarschaft. Da ich noch ein paar Sendungen zur Post geben wollte, die ich am Abend vorher verpackt hatte, ging ich zum Kiosk am S-Bahnhof, der mittlerweile die einzige Poststelle in diesem Vorort ist. Dort wartet ich zuerst mit einem anderen Herrn weil der Kioskwirt wohl gerade auf einer Notpause war. Wir plauderten so über die alten Plakatschilder, die im Bahnhof dekoriert sind. Eine ältere Dame blätterte in den Zeitungen, die sie vielleicht kaufen wollte, und war erstaunt, dass der Kiosk gerade geschlossen war: "Dauert das noch länger?” war ihre Frage. Wir wussten das nicht und ich meinte nur, sie habe sicher genug Zeit, um die Zeitungen auszulesen. Kurz darauf steckte sie die Tageszeitung zurück, die sie vorher schon sehr intensiv studiert hatte, mit einem Blick, dass sie den Kommentar gerade nicht lustig fand. Ich dachte mir nur: Ups, habe ich dich erwischt, schien wohl so!? Sie ging dann zum Gemüsehändler und verschwand aus unserem Blick als der Kioskwirt zurückkam. Der junge Mann vor mir ging hinein und meinte, er wollte Lotto spielen und habe das schon sehr lange nicht mehr getan. "Wie geht das nochmal?” “Hier die fertigen Scheine und dort die zum Ausfüllen." meinte der Kioswirt. Währenddessen zog ich meine Sendungen aus der Tasche und auf einmal war der Wirt verschwunden, was nicht geht, denn der Laden ist einfach viel zu klein und doch war er weg. Als ich dann hörte “Die Post ist hier!” und muss nur noch grinsen. Denn es gab tatsächlich einen eigenen Schalter für die Post-Sendungen und der war von der anderen Kasse durch eine Glasvitrine getrennt und nur dort durfte er die Post entgegennehmen. Alles sehr korrekt und sehr kurios.  

Haselnuss-Schockoladenkuchen

Heute gab es zum Auftakt der Feiertage Königinpasteten mit Ragout fin, zum Mittagessen und zum Kaffeetrinken hatten wir den Haselnuss-Schokoladenkuchen angeschnitten den ich dich die Tage vorher gebacken hatte denn dieser muss mindesten einen Tag stehen um seinen wahren Geschmack zu entfalten. Es ist nicht ganz ein geheimes Familienrezept, denn das Rezept gibt es auch online in verschiedenen Varianten, das besondere an diesem Kuchen ist, dass dieser ohne Mehl gebacken ist. Es ist nur irgendwie Tradition, dass es diesen Kuchen an den Feiertagen gibt.

Zum Abend dann das Singen in der Alten Försterei im TV zusammen mit der Tante gesehen.  Das war ein schönes Fest zum Abendessen. Wir haben dann mal den Champagner, der schon ewig im Keller steht und liegt und so geöffnet, es war eher ein Saft mit etwas Rest Kohlensäure. Gut, dass er nach dem Motto des Hauses “Das muss weg!" nun weg ist. Dafür gibt es morgen dann richtigen frischen Champagner. 
Zum Ausklang des Abends gab es “Rebel Moon”. Am Tag zuvor sah ich, dass der Nachbar diesen Film schon am Nachmittag geschaut hatte. Ich war ein wenig neidisch, weil ich keine Zeit hatte.

Roter Heringssalat für die Feiertage

Am Vormittag des 24. trug ich nach dem Frühstück die Zutaten zusammen, die ich die Tage vorher in den verschiedenen Supermärkten besorgt hatte, für den weißen und roten Heringssalat. "Heringssalat?" Es ist meistens die Frage bei Freunden, wenn wir in den letzten Wochen darüber sprachen, was es denn zum Fest zu essen gibt. Bei uns in der Familie ist es, seit ich mich daran erinnern kann, Heringssalat. Woher das kommt weis ich leider nicht. Eines weis ich, dass meine Mutter irgendwann die fertige Supermarkt Mischung gekauft hatte und diese verlängert mit extra Sahne, sauren Gurken und extra Bismarckhering. Vor Jahren hatte meine Mutter dann den Wunsch, dass ich an Weihnachten koche, damit sie nicht mehr in der Küche stehen muss. Aus diesem Wunsch heraus kam dann die Idee, den Salat nach Rezept komplett selber zu machen.  Irgendwann entdeckte ich auch ein Rezept für weißen Heringssalat, so mache ich mir immer die rote und weiße Variante, da alleine schon die beiden unterschiedlichen Heringsarten einen ganz anderen Geschmack erzeugen. Dieses Jahr versuchte ich mal, das Rezept zu halbieren, also für 2 Personen diese zu machen. Das ist echt schwierig, denn gefühlt bleiben mehr unverarbeitete Reste übrig als im Salat verwendet werden. Sowie die Geschhmacks nyoncen werden teilweise sehr intensiv. Dieses Jahr besonderes bei dem weißen mit Matjeshering. Bis zum Abend wurden sie zum Ziehen kühl gestellt. Am 24. Mittags gab es sonst immer eine leichte Rindfleisch-Gemüse-Suppe. Dieses Jahr nicht, denn wir haben uns entschieden, etwas anderes leichtes aus dem Tiefkühler warm zu machen und zu verputzen. Damit bleibt noch Platz für Kuchen, Plätzchen und alle anderen Leckereien.

Weißer Heringssalat für die Feiertage

Nach dem Kaffeetrinken und vor dem Abendessen guckten wir dieses Jahr das Festtagskonzert des Bundespräsidenten. Eine rührige Sendung. Während wir dann den Tisch deckten, versteckte ich zum ersten Mal die Gurke im Tannenbaum und ließ später meine Tante suchen. Somit durfte sie dann ganz in der Tradition der Weihnachtsgurke das erste Geschenk öffnen. Das mit der Gurke war bei uns bis jetzt keine Tradition. Vielleicht wird es das von nun an so sein. Dabei fällt mir wieder ein, dass mein Vater immer eine Geschichte erzählte aus seiner Jugend und seiner Großmutter (der Ur-Omma aus der November-Reise), dass sie zu Silvester immer selber Berliner Pfannkuchen gemacht hatte und einer mit Senf gefüllt wurde. Wer in diesen hineingebissen hat, wird ein sehr erfolgreiches Jahr haben, so die Geschichte und Familientradition, die nicht wieder aufgelebt ist, bis jetzt!?

Neben dem Champagner und dem Heringssalat war ein perfektes Highlight das Geschenk von Freuden, ein selbstgemachter Bratapfellikör. 

Um 23 Uhr ging ich dann doch in die kleine entzückende Vorort Kirche. Auf dem Weg begegnete ich so manchen Nachbarn, die gerade ihre Festtags Gäste für ihren Heimweg verabschiedeten. Viele der Nachbarhäuser und Vorgärten waren prächtig mit Lichterschmuck dekoriert und ließen diese sonst so dunklen Straßen ganz heimelig wirken. Gerade bei diesem sehr grauen und feuchten unwirklichen Wetter zu diesen besonderen Festtagen.

Was ich sehr amüsant fand, war, dass der Diakon versuchte, seinen Brandenburger/Berliner Dialekt zu unterdrücken und doch dabei ganz trocken und nüchtern die Legende der Mutter mit dem Kind und dem Ziehvater vertrug. Diese Geschichte habe ich dann zum dritten Mal vorgetragen bekommen, erst in der Alten Försterei, dann vom Präsidenten und zum Schluß vom Diakon.

Auf dem Heimweg konnte ich noch so manche vor Freude strahlenden Wohnzimmer erblicken und erahnen, mit was für einer Energie dieses Fest der Familien begangen wurde.

Für die Seligkeit Nacht gönnte ich mir noch “MAESTRO”.

Der 25. begann mit einem wunderbaren fulminanten Frühstück. Die frischen Croissants aus dem Backofen dufteten durch das ganze Haus. Der Lachs dazu oder auch einfach nur Butter drauf, rief die Erinnerungen an die Urlaube in Paris und Frankreich zurück. Der milde winterliche Sonnenschein durch die Fenster und der den Garten aus dem Panoramafenster heraus ganz schräg von der Seite in intensives Licht- und Schattenspiel versetzte. Am Himmel hinter den hohen Kiefern zogen die Wolken immer noch sehr zügig vorbei, von den Rest Ausläufern des Unwetters der letzten Tage.

Dieses Mal war etwas Pause zwischen dem Frühstück und dem Zubereiten des Festmahls für das Mittagessen. Denn für dieses Festmahl fiel die Entscheidung dieses Jahr auf frische Entenbrust mit fertig aus dem Glas abgeschrecktes Rotkraut  an Tiefkühlkartoffelröstie. Der Sud der gebratenen Entenbrust wurde mit Portwein abgelöscht und eingekocht, sodass wir eine schön intensive Soße dazu bekamen.

Die Wahl des Getränks fiel auf “Brut Dargent", einen wunderbaren Schaumwein. Sowie zwischen durch noch etwas am Portwein nippen. Der selige Mittagsschlaf war uns sicher. Plus den fast letzten Teil des Kuchens zum Kaffeetrinken. Der späte Abend wurde begleitet von der “Helene Fischer Show” und den nun perfekt gezogenen Hering Salaten und dem restlichen Schaumwein.

Die zweite Hälfte der Show schaute ich schon im Bett liegend. 

Der Tag der Abreise von der ersten Destination begann mit noch mehr Sonnenschein. Nach dem Frühstück das Gepäck in das Auto verladen und ab nach Ostwestfalen zur Familie meines Bruders. An diesem Tag verließ mich die tiefe Wintersonne nie und tauchte die Landschaft immer wieder in ein Licht- und Schattenspiel mit intensiv matten Farben. Das spektakulärste an dieser Fahrt war das Vorbeirauschen an den neuen Seenlandschaften, die das Tauwetter in den Bergen mit sich brachte, ob an kleinen Flüsse oder den Großen, alle führten soviel Wasser das ständig links und rechts neben der Autobahn sich Seeenteppiche bildeten.

Mit einsetzender Dämmerung sammelten sich alle aus meines Bruders Familie zu Hause. Deshalb hatte ich vorher genug Zeit die Gurke im Tannenbaum zu verstecken. In den letzten Jahren hat sich in dieser Familie es sich eingebürgert, dass der Tannenbaum draußen vor dem Wohnzimmerfenster steht, damit genug Platz ist für die Carrerabahn. Aus diesem Grunde hatte ich mir dann überlegt, wie ich das organisiere, das alle mal nach der Gurke suchen können. Ich bat jeden einzeln, sich den Tannenbaum mit einer Taschenlampe anzuschauen und nur mir zu verraten, was sie meinen, was es ist, das ich im Tannenbaum versteckt habe. Jede Person hatte ihre eigene Technik zu suchen und zu finden. Eine Nichte ging ganz rasend schnell um den Baum und zielsicher griff sie dorthin, wo die Gurke liegend hing. Mein Neffe bestand darauf, dass es eine Chilischote ist und keine Gurke. Allen anderen musste ich etwas Hilfestellung mit der Richtung geben. Was ja vollkommen ok ist, denn das Essen sollte ja nicht kalt werden. 

Der Tannenbaum im Garten

Nach dem Essen verteilte ich nach einem Ranking dann die Präsente. Dabei unterlief mir zweimal der gleiche Fehler, den ich bei den jüngsten Kindern aus versehen die Boxen verwechselt habe. Ich kann immer nur hoffen, dass die Präsente diesen Fehler weg gemacht haben. Gefühlt von den leuchtenden Augen waren alle absolut begeistert von den Dingen, die sie ausgepackt haben und später beim Zusammensetzen der Legos war immer noch viel Energie im Raum.

Am Folgetag stand “Kino” auf dem Programm, mit den Jüngsten. Die Familie wählte “Raus aus dem Teich". 3D war dann mein Wunsch. Also fuhr ich am Mittag mit den Kindern in die Stadt. Mit viel Zeit im Plan, denn ich habe in letzter Zeit immer wieder gehört, dass sich im Kino riesige Schlangen bilden, um Popcorn und so zu bekommen. Zu unser aller Freude war der Parkplatz zwar rappelvoll und doch ein perfekter Ort für das Auto war frei. Wir liefen ganz gemütlich Richtung Fußgängerzone. Zu meiner Überraschung war der Glühmarkt noch offen. Zuerst roch ich gebrannte Mandeln, dann Bratwurst. Mir fiel auch ein, dass wir eigentlich nichts zu Mittag gegessen hatten. Meine Nichte machte eine schnelle, abfällige Bemerkung über die gebrannten Mandeln. Dabei schoss mir durch den Kopf, ich glaube, sie hat sie noch nie probiert. 

Aber zuerst einmal Grundlage schaffen mit guter Ostwestfälischer Rostbratwurst. Die beiden waren am Verputzen der Currywurst, als ich zum Nachbarstand mit den Mandeln zurückging und einen Tüte holte. Zum Dessert gab es dann eine gebrannte Mandel. Die blieb nicht die Letzte und die abfällige Bemerkung war sofort vergessen, denn die Mandeln waren einfach zu gut. Wir gingen dann ins Kino, eines dieser Multiplex Kinos, nur dieses ist direkt im Zentrum der Stadt und in die Höhe gestapelt. In der ersten Etage wurden die Tickets gescannt und wir bekamen kostenlose 3D-Brillen. Was mich erstmal überraschte und dann war es klar denn diese waren Marketing Produkte die aber verdammt goldig waren. Die eine waren die Augen von Nemo und die Andere mit Skelettknochen besetzt. Wir liefen in die oberste Etage (4. oder 5.). Die Treppe nahm einfach kein Ende. Beim Kartenscan erwähnte er, dass wir oben alles wichtige bekommen.

Unser Timing war perfekt, denn keiner war vor uns am Popcornstand. Die Bestellung war einmal Popcorn salzig, süß salzig und Nachos mit Käsesoße, dazu noch ein Getränk. Im Nachhinein hätte ich gleich das Größte Getränk wählen sollen, für uns drei. Denn als ich mich noch mal angestellt hatte, war da eine Schlange, die einfach nicht kürzer wurde und erst als die Werbung losging, hatte ich endlich mein Getränk. Zurück am Platz waren auf einmal die Gebrannten Mandeln alle und gefühlt hatten sie die Nachos und Popcorn nicht angefasst. Was für ein Zufall! Nach der Werbung kam noch ein Vorfilm, von dem ich fast glaubte, dass wir im falschen Kinosaal waren, denn der Film wirkte fast wie der Anfang eines ganzen Films. Dann begann der Film und die beiden neben mir waren ganz fasziniert und auch von der 3D Technik. Meine Nichte griff nicht nur einmal in die Luft, um die Objekte zu greifen, die ihr entgegengeflogen kamen. Das kindliche Amüsieren war einfach ansteckend.Nach dem Film stand direkt vor dem Kino ein Karussell, als Guter Onkel sieht man einfach, dass die jetzt Karussell fahren wollen, das taten sie auch. Ein Stück weiter unten auf dem Weg zurück stand noch ein kleines Riesenrad und natürlich sind wir auch Riesenrad gefahren. Als wir so am Kreisen waren, fiel mir meine erste Riesenradfahrt ein. Ich war, glaube ich, noch nicht in der Schule zu dem Zeitpunkt. Auf dem Glühmarkt in Hameln stand auf dem Pferdemarkt ein Riesenrad, das auch über die Dächer der Häuser am Markt ging. Mein Vater nahm meine Schwester und mich mit in das Riesenrad. In meiner Erinnerung war es eine Katastrophe, denn mir war dieses “durch die Luft fliegen”, gerade auch den Boden unter den Füßen zu verlieren, einfach unheimlich. Emotional war ich vollkommen aufgelöst, ist mir von diesem Ausflug in Erinnerung.  

Karussel nach dem Kino

Nach dem Kino-Ausflug ging es zurück nach Hause. Mir schoss dann durch den Kopf, dass ich mir noch Feuerwerk besorgen wollte. Meine Schwägerin meinte, dass es das erst morgen gibt! Wirklich ok, aber trotzdem hatte ich Lust zum Supermarkt zu fahren und auch musste ich noch tanken und auf der App waren die Preise gerade auf einem Tiefstand. Was ich nicht wusste, war, dass die beiden Ortschaften durch das Hochwasser getrennt sind. Also musste ich über die Autobahn auf der anderen Seite des Tals fahren. Bis auf Feuerwerk fand ich alles und noch viel mehr im Supermarkt. Draußen auf dem Parkplatz stand auch schon auf den Plakaten, dass erst ab dem nächsten Tag das Feuerwerk im Laden zu finden ist. Dann suchte ich die nächste Tankstelle. Ich fuhr zu einer Empfehlung, deren Preis definitiv zu teuer war. Dann zur nächstgelegenen und günstigsten, leider hatte ich übersehen, dass die Tankstelle irgendwo im nirgendwo lag und selbst die Einfahrt war nicht sehr deutlich. Schließ und endlich war der Tank voll. In dem Moment bekam ich eine Anruf: “Wo bist du?" "Wir haben Hunger?”. Es war mein Bruder. Ich sagte nur, ich bin auf dem Weg zurück, nur habe ich keine Ahnung, wo ich bin. Im Navi gab ich die Adresse ein und fuhr los. Auf einmal sollte ich links abfahren, wo keine Straße war, bei der nächsten Gelegenheit drehte ich und fuhr noch mal daran vorbei, sah, dass dort eine Einfahrt war, nach der nächsten Wendung fuhr ich hinein in diesen schmalen Weg, der gerade breit genug war, für mein Auto. Mitten auf dem Weg stand dann ein Spaziergänger mit seinem Hund. Fast wie in einem Western blieb er stehen und tat erstmal keine Mühen, sich zu bewegen. Als ich viel näher kam, ging er an die Seite und ich fuhr weiter. Landete auf einer Kreuzung, links und rechts waren zwei Schilder mit Fußgänger und Fahrradzeichen, die Straße gerade aus war mit einer Schranke gesperrt. Ich wendete und fuhr zurück, der Schatten mit dem Hund war weg. Auf der Straße guckte ich auf das Navi und sah, dass ich die Spaziergänger-Funktion an hatte. Was für ein Benutzerfehler.

Ich kam dann nicht mehr pünktlich zum Abendessen an, machte nix. Aufgewärmt schmeckte es dann noch besser. 

Nach dem Essen spielten wir eine neuen Trivial Pursuit mit Fragen aus den Jahren 2010-2020. Die Antworten kann fast jeder nur raten, es hat mit Wissen nichts zu tun. Beim Vorlesen der Fragen habe ich mich häufig sehr amüsiert, denn soll das Wissen sein oder was ist das?!

Selten, dass ein Tag aufhört mit einem Sonnenuntergang, der genauso aussah wie der Sonnenaufgang. So geschehen am nächsten Tag hier in meiner zweiten Destination. Der Himmel hing tief mit Wolken, die sich eher leicht als schwer angesehen haben. Über den sanften Bergrücken am Horizont bildete sich eine rosa Lücke, die von unten die Wolken beleuchtete. Rosa ergriff das Grau im Himmel und wandelte es in eine Zuckerwatte-Show. Diese Show sah ich bei der Fahrt am Nachmittag Abend und am Morgen beim Tischdecken, nachdem ich in der Küche einen weiteren Versuch von Hash Browns gemacht habe. Dieses Mal nutzte ich die Heißluftfritteuse in der Küche meines Bruders. Die Kartoffeln und Süßkartoffeln hatte ich schön geraspelt und gewässert sowie ausgepresst, bevor ich sie leicht würzte und dann in dieses Gerät legte. Während meine Schwägerin sich zum Supermarkt in aller Frühe aufgemacht hatte, um die wichtigsten Dinge zum Jahresende zu ergattern. Sie kam erfolgreich zurück. Plus ein Erlebnis, das ich später ähnlich auch machen sollte. Zurück am Frühstückstisch gab es ein Spiegelei auf jeden Teller mit Hash Browns. 

Nach dem Frühstück nahm ich meinen Neffen mit, um Feuerwerk zu besorgen. Wir fuhren zum nächstgelegenen Supermarkt und ich hätte mich nicht sehr gewundert, wenn die Regale einfach nur leer gewesen wären. Das Gegenteil war der Fall, in den Regalen lag noch genug Auswahl, so dass ich immer einen Doppelsatz für meinen Bruder und mich in den Einkaufswagen laden konnte. Dann hörte ich eine alte Dame zu ihrem Mann sagen: Hier im Einkaufswagen darfst du zugreifen, da liegen sie alle. während sie auf meinen Wagen zeigte. Ich grinste nur und schob weiter. im nächsten Gang war noch mal eine tolle Auswahl und kaum hatte ich noch was in den Wagen geladen kam eine Horde Väter mit ihren Söhnen und guckte ganz grimme auf den Wagen mit den Worten der hat alles weggenommen nach dem Motto “Das ist mein Schatz” der Blick war auch so grimmig. Ich meinte nur ganz entspannt, die legen im allgemeinen spätestens alle Stunde wieder nach. Der Blick wurde nicht besser. Ich nahm meinen Neffen und ging zur Kasse. Denn diesen Vibe will man nicht im Rücken haben. An der Kasse stand das ältere Ehepaar hinter mir und die hatten eine ganz andere Batterie im Wagen. Als die Frau meinte, sie haben gerade nachgelegt. Ich war fast versucht noch schnell nach hinten zu springen. Ach nee, wir haben eine gute Mischung hier.

Wir fuhren beseelt zurück. Während eine Nachricht kam: “Ab wann bist du hier?" Ich bestätigte meine Reisedaten für die nächste Destination mit den Worten, der Kofferraum ist voll mit Feuerwerk.

Gegen späten Mittag packte ich die Kinder und meine älteste Nichte fuhr uns zum “Activity Park”, ein Halle, die gefüllt ist mit Trampolinen, also eine überdimensionierte Hüpfburg. In der wir uns in 90 min. im ständigen Auf und Ab bewegten. Bevor wir dieses tun konnten, mussten wir das etwas sehr eigentümliche Prozedere der Haftungserklärung durchlaufen. Sowie jeder neue Stoppersocken erwerben. Dann war es ein riesen Spaß, auch wenn ich eher Begleitperson war. Auch wenn ich nicht nur einmal bei der Anmeldung gehört habe “Hüpfst du auch?” und natürlich wollte ich es probieren, habe es auch in meinem Mass. Meinen Neffen habe ich auch nur ganz knapp geschlagen bei einer Mini-Basketball Version. 

Der Beleg das ist auf den Trampolien war

Als wir zurück waren, sind alle erstmal in Ihre Entspannungsphase gefallen. Nach einer Pause für mich auf der Couch bin ich losgefahren, um noch die fehlenden Zutaten für das Abendessen zu besorgen. Während der anderen Zuckerwatte-Show. Mein Bruder hat eine Lasagne gemacht und ich durfte die Bechamel Sauce dafür anrühren.

Das war köstlich.

So spektakulär die Sonne am Vortag war, umso mehr war der Folgetag ein gleichmäßiges Grau und fast kontinuierlich Regen. Das war ein guter Grund für Wäsche waschen. Die Jüngsten waren zum Spielen verabredet und die Großen taten Dinge für sich. Mit meinem Neffen spielte ich zuerst mit der Carrerabahn und dann guckten wir  später den Grinch, bis sein Besuch vorbei kam. Wäsche war nun gewaschen und getrocknet, alles zusammen gelegt und im Koffer verpackt, so dass ich für die Fahrt zur nächsten Destination am Folgetag nur noch das Gepäck in den Wagen zu laden habe.

Am späten Nachmittag und Abend guckten wir alle zusammen noch beide Teile von “Wolkig mit Aussichten auf Fleischbällchen”. Viel später ließ ich den Abend mit “Black Panther" ausklingen.

Der Tag der Abreise startete mit einem strahlend hellblauen fast wolkenlosen Himmel und nur einige feine rosa Schleier, die man fast kaum als Wolken bezeichnen konnte, so zart waren diese. Bis zum letzten Frühstück war genügend Zeit mich der Aussicht hinzugeben und die Sonne bei ihrem täglichen Kampf um den Tag zu begleiten. Während die Sonne so nach und nach alles erhellte, war sie immer noch hinter den Hügeln von Ostwestfalen versteckt, fast so, als sei sie so scheu, dass sie sich lieber verstecken wollte. Dann war sie zu erahnen, da kamen dann die dicken, fetten dunklen grauen Wolken und schluckten das Leuchten des Tages. Ein guter Grund, den Wagen mit meinem Gepäck zu beladen und den Frühstückstisch zu decken. 

Nach der herzlichen Verabschiedung ging es auf die Straße. Die Rute des Navis verwunderte mich immer noch, denn sie leitete mich erst über die Landstraßen. Das war eigentümlich, denn die Autobahnen waren direkt verbunden. Ein weiteres Mal zoomte ich in den Streckenverlauf und stellte nun endlich fest, dass das Autobahndreieck unter Vollsperrung stand. Diese wurde mir die Tage vorher nicht angezeigt, warum auch immer.

Sonst verlief die Fahrt reibungslos und exakt um 12:30 war ich im Ruhrgebiet angekommen. 

Fast anderthalb Jahre ist es her, dass ich die guten Freunde das letzte Mal gesehen habe. Wir saßen erstmal gemütlich mit Kaffee zusammen zum Quatschen und dann ging es in die Planung. Das letzte Mal in diesem Jahr einkaufen. Für die Silvesterfeier hatte ich die Aufgabe, ein Dessert zu machen. Also schnell ein Rezept suchen und alles mit auf die Einkaufsliste.

Wir fuhren dann zu dem einen Super Supermarkt. Das mit dem letzten Mal ist wohl anderen noch aufgefallen, denn der Markt war sehr gut besucht und an den frischen Tresen für die Zutaten für das Jahreswechsel Essen bildeten sich Schlangen, die kaum vorankommen. Gut, dass wir nichts von diesen Produkten auf der Liste hatten.

Als wir so an der Kasse standen und gerade abkassiert wurden, hörte ich an der Nachbar Kasse folgendes: Eine Kundin zahlte gerade da Klingelte ihr Telefon und Sie wollte gerade loslegen und erzählen das sie alles noch bekommen hätte als ihre Stimme stockend und nur ein entsetztes “Was!?” so laut rauskam, dass wohl der ganze Laden es gehört hatte. Es folgte “Das glaube ich jetzt nicht!" “Alle?!” "Hättet ihr nicht fünf Minuten früher anrufen können!?" Dann war wohl das Gespräch beendet und all ihr Frust entlud sich der Kassiererin. Zehn Personen der Silvesterparty haben abgesagt und sie hatte gerade die ganzen Einkäufe erledigt. Von der Kassiererin war nur ein bedauern volles Achselzucken durch das Kaugummi Regal zu spüren.

Was für ein schrecklicher Moment an so einem Vortag zum Jahreswechsel.

Irgendwann hatte ich meinen Wagen entladen und in einem geschickten Moment die Weihnachtsgurke im Baum versteckt das letzte Mal für diese Feiertags-Session.

Nach dem Abendessen gab es Überraschungen und eines davon war für mich ein minimal Farbverlauf Puzzle. Dann kam es zur Suche der Gurke und der offiziellen Platzierung, nachdem sie gefunden wurde.  

Der Deckel des Puzzlekarton

Wir saßen dann noch lange beieinander und plauderten, denn wir hatten uns über ein Jahr nicht mehr gesehen.

Das weitgereiste Weingals. Mainz-Berlin-Ostwestfalen-Ruhrgebiet-Ostende

Sonntag, der letzte Tag im Jahr, nur noch entspannen, einen langen Spaziergang durch die Stadt und sehr spät die einzelnen Elemente des Dinners vorbereiten. Dann in die Festtags-Klamotten schlüpfen. In einer Parade mit Entourage trugen wir alles zu den Nachbarn, mit denen wir in das Neue Jahr hinein feierten. Die Entourage ging anschließend zu ihrer eigenen Party. Mit dem Essen und all den vielen Themen und kurzweiligen Unterhaltungen ging der Abend sehr schnell vorbei. Während es draußen stürmte und schüttete, schauten wir dank der Mediathek die wichtigste Show für den letzten Abend eines jeden Jahres “Dinner for One”, in der Tradition von “The same procedure as every year, James”. 

Das Dessert

Gegen Mitternacht war auf einmal der Regen vorbei und der Wind war etwas hinderlich, das Feuerwerk zu zünden. Dafür wehte er in die perfekte Richtung, sodass wir nicht zu sehr unsere Hälse verrenken mussten. Ich liebe ja die Feuerwerksbatterien und kann dadurch auch das Lichtspektakel selber genießen. Der Champagner ging draußen nie zu Ende, als wir gegen 1 Uhr zurück ins Haus gingen, denn der Wind wurde wirklich unangenehm. Drinnen gab es nun das Dessert und noch viel mehr Gespräche. 4 Uhr in der Früh kehrten wir, begleitet von Regen, heim. Ich fiel ins Bett und irgendwann Vormittag des Neuen Jahres wurden wir wach. Es folgte ein opulentes, ganz entspanntes Frühstück. Anschließend die Reste des Feuerwerks entsorgen. Später Kofferpacken und den Abend mit “Gone with the Wind” beenden.

Der Tag der Abreise zur finalen Destination war grau und voll verregnet und das endete auch nicht auf der ganzen Fahrt über bis nach Ostende.

Auf einem Platz um die Ecke von dem Apartment, das ich gemietet hatte, fand ich einen perfekten Parkplatz für den ersten Moment, von dem ich zu dem Büro lief, in dem ich mir den Schlüssel abholten sollte.

Mit dem Aufzug ging es in die 6. Etage und dann diese perfekte Aussicht auf den in dem Moment silbrig grauen “Chanel” mit dem vom Wind in Wellen gelegten breiten Strand, die vom Wind getriebenen Wolken bildeten diesen unglaubliche silber graue Linie im Horizont. Alles war genauso wie auf der Seite abgebildet. So einen Fund habe ich schon lange nicht mehr gemacht auf all den Reisen, die ich zum Meer gemacht habe. 

Das Wohnzimmer des perfekten Apartements

Dieses Panorama ist meins für die nächsten Tage. Eigentlich will ich jetzt schon nicht mehr weg hier.

Der perfekte Ausblick für die kommenden Tage

Doch muss ich erst einmal mein Gepäck hoch holen und das Auto in die Tiefgarage bringen. Dann noch die ersten Lebensmittel besorgen. Zurück im Appartment habe ich als erstes die Senseo ausprobiert und als ich die Milch öffnete, um diese aufzuwärmen, merkte ich, dass ich Buttermilch besorgt hatte, 4 l Buttermilch anstelle von Frischmilch. Ja, so ist das, wenn man nicht den Übersetzer im Supermarkt herausnimmt und nur vom Bauch aus sagt, das klingt nach Milch, dann ist es wohl auch Milch. Ich liebe Buttermilch, nur ich wollte Kaffee mit Milch trinken. Ok dann wird das heute Abend nichts mehr. Nun erstmal alle Sitzgelegenheiten ausprobieren, welche wohl die gemütlichsten sind? Auf der Couch bin ich dann auch sofort eingepennt. Eigentlich war ich früh genug wieder wach, um noch mal zum Supermarkt zu gehen und für das Frühstück Milch zu holen, aber ich stand vor der Tür, als die Sicherung gerade klick machte und der Laden damit geschlossen war. Auf dem Weg zurück entdeckte ich noch einen der vielen Kleinst Märkte, die auch Milch im Sortiment hatten, so ist mein Frühstück gerettet. Da der Hunger nun in mir hoch kroch, weil ich fast den ganzen Tag nichts gegessen hatte, suchte ich in der Nähe schnell noch ein Lokal und das was ich online gesehen hatte war auch das was mich am meisten angesprochen hatte. Bekam auch noch einen Platz und die Mutter des Hauses sprach sogar deutsch im Gegensatz zu ihrem Enkel, mit dem ich nur auf englisch kommunizierte. Die Entscheidung des Abends war schnell. Vorspeise, eine Fischsuppe und Hauptgang Miesmuscheln in Weinsud. Boah war das alles lecker. Schon beim Blick in die Karte schoss der Gedanke durch den Kopf endlich Muscheln. Denn auf allen letzten Reisen ans Meer hatten die Restaurants entweder keine Muscheln auf der Karte oder es war die falsche Session.

Ich war einfach glückselig und machte mich auf dem Weg zurück zum Apartment. Der Wind peitschte mir leicht Sand und Wasser ins Gesicht. Genau das ist es, was ich für diese kappe Woche am Meer suchte.

Ein neuer Morgen

Der Morgen begann mit einem schnellen Wechsel der Wetterfronten. Das Wasser im Kanal zog sich immer weiter zurück und der Strand wurde noch breiter.

Ein Wolken-Feuervogel

Die Sonne stand teils so flach, dass ihre Strahlen gerade nur die Schaumkronen zum Leuchten brachten.

Gummistiefel Tag

Diese Stimmungen schrien danach, "Heute ist Gummistiefel Tag". Nachdem ich lange nur aus dem Fenster starrte, stieg ich endlich in die Stiefel und ab an die Wasserkante. Ziel war es ca. eine Stunde lang dem Wind entgegenzugehen und dann wieder zurück. Auf dem Weg waren viele unterwegs, nur ich war der, der im Wasser lief, weil ich Gummistiefel anhatte.

Seepocken

Am lustigsten war eine Gruppe von Jungs, die mit Schaufeln was auch immer bauten und guckten immer, dass das Wasser nun endlich in die Gruben floss. Was nicht klappen wollte, denn die Wellen waren immer zu kurz. Ein Junge hatte sich sogar einen Hügel gebaut, der im Wellenbereich lag und der war gerade so hoch, dass seine Füße nicht nass wurden. Als ich fast vorbei war, mussten irgendwie alle zuerst zu dem Jungen auf dem Hügel und zu meinen Gelben Stiefeln geguckt haben so das sie die Wellen nicht bemerkten bis sie auf einmal alle im Wasser standen und mit einem riesigen Geschrei ins Trockene sprangen während dessen die ersten Fluten in die Gruben strömten. 

Die Wasserkante

Am Ende der geplanten Stunde stand diese Kunst aus betonierten Sandsäcken im Wasser.

Küstenkunst
Betonsandsäcke

An der Promenade entdeckte ich Sitzbänke, was ein willkommener Anlass war, einfach mal nur zu sitzen, die Wolken und Wellen zu beobachten und etwas Wasser zu trinken. Dann stapfte ich den Weg auf dem Holzweg der Promenade zurück. Bei einem flüchtigen Blick auf das offene Wasser war da gerade ein wundervoller Regenbogen entstanden.

Der Regnbogen

Im Apartment erstmal raus aus den Klamotten und mit heißem Kaffee und einer Decke auf die Couch. Draußen wechselten sich stetig Schauer und Sonnenschein ab, während ich ein schlummerte. Mit der Abenddämmerung wurde ich wieder wach, es war Zeit für das Abendessen. 

Sonnenuntergang

Nach dem Essen ging ich noch etwas bummeln, wobei mich ein heftiger Schauer überraschte, der bis vor die Haustür anhielt. Der Blick aus dem Fenster ließ mich erstaunen, denn ich sah die Lichter der anderen Seite des Kanals und nördlich leuchtete rhythmisch rot ein riesiger Windpark, den ich bis jetzt tagsüber noch nicht gesehen hatte wegen des Dunst am Horizont.

Nach dem Essen ging ich noch etwas bummeln. Es gab da eine Ecke, die ich so lebhaft noch in Erinnerung habe, dass ich diese unbedingt finden muss. Denn als wir mit der Familie Ostern 1977/78 zu unserer Partnergemeinde nach Torbey mit dem Reisebus fuhren, setzten wir von Ostende aus über und hatten etwas Zeit an der Küste uns aufzuhalten. An dieser Ecke peitschten die Wellen so hoch, dass wir aufpassen mussten, nicht komplett nass zu werden. 

Vielleicht war das hier wo heute Kunst steht

Bei der Suche überraschte mich ein heftiger Schauer, der bis vor die Haustür anhielt. Ich musste feststellen, dass sich die Stadt so sehr verändert hat, dass ich es bei Regen und Nacht nicht wiederfinden kann. Morgen ist ja ein anderer Tag.

Der Blick aus dem Fenster ließ mich erstaunen, denn ich sah die Lichter der anderen Seite des Kanals und nördlich leuchtete rhythmisch rot ein riesiger Windpark, den ich bis jetzt tagsüber noch nicht gesehen hatte wegen des Dunst am Horizont.

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