ICKs Gedanken
Tag 11 Reise durch die USA
17. September 2023
Der Missouri Athletic Club in St. Louis war heute das Ziel. gerade sitze ich noch ohne Dinner auf der Bettkante während ich den Sonnenuntergang aus dem Fenster verfolge und mein Telefon sich auf 100% zubewegt.
Das war ein Tag. Zuerst weckte mich der heftige Regen, der auf das Flachdach des Mid-Century House prasselte, dann der Wecker. Denn es hieß 5 Uhr aufstehen, um pünktlich den Zug zu bekommen, der um 7:15 Uhr abfahren sollte und um einen guten Sitzplatz zu ergattern.
Uber sei dank, der Wagen stand rasend schnell vor der Haustür und ein schnelles kurzes und intensives Goodbye! mit D. &. G. Durch den Regen huschen, Kofferraum ging von Geisterhand auf, alles schnell rein und auf die Rückbank springen. “Good Morning!" das wars, die Antwort vom Fahrer war das einzige, das ich dann zu hören bekam.
Uber setzte mich am Baustelleneingang der Union Station ab. Der Weg hinein war ein Bergauf und Ab über die Rolltreppen, erst mal in die Halle, dann ein Sandwich suchen (erfolglos), zurück in die Halle. Auf halber Strecke die Ansage “Der Zug ist aufgerufen!”. Fast wieder den Weg zurück. In die Absperrbänder einsortieren und warten. Zuerst wurde die Holzklasse hineingelassen, dann wir, die Business Class ist wohl gesondert von der Lounge dorthin gebracht worden. Guter Fensterplatz, der Zug fuhr tatsächlich eine Minute früher los.
Draußen war es leicht hell geworden, dazu tief grau und Regen. Nach und nach wurde es heller und alles klarte auf.
Das Coffee Car öffnete und der Chef war fast mehr damit beschäftigt Anweisungen zu geben, wer wo wie stehen darf und sehr harsch als mit der Produktion von Bestellungen. Die Karte war eine Überraschung, denn fast alle Besonderheiten des Appetits waren berücksichtigt, und das alleine mit den verschiedenen Combos. Als er mich fragte, "warm or cold?" sagte ich nein, war ein Fehler, das weiß ich nun für die nächsten Touren, immer warm.
Die Landschaft wurde immer ländlicher und auch die Städte, in denen der Zug hielt.
Du kannst in Normal sein, bist es aber niemals.
Ca.eine Stunde vor St. Louis begann dann die Industriegebiete bzw. die Lager- und Beladehallen.
Auf meiner Seite sah ich den Mississippi. Der Zug wurde immer langsamer. Mein Blick drehte sich auf die andere Seite. Da lag die Stadt und stolz vor ihr ragte der Gateway Arch in den Himmel.
Der Schaffner entschuldigte sich vielmals, dass der Zug es geschafft hat tatsächlich früher anzukommen und zwar ganze 3 min. und dass das in Zukunft nicht mehr passieren wird.
An der Straßenbahn den One Day Pass besorgt, zum Hotel, Zimmer noch nicht frei, Koffer abgeben, und weiter.
Zuerst zum Gateway Arch gelaufen, Ticket für morgen Vormittag besorgt und weiter.
Die Museen haben Montags geschlossen und heute Sonntag nur bis 17 Uhr geöffnet. Deshalb schnell einen Plan entwickelt.
Erst das Contemporary Art Museum, danach dann das St. Louis Art Museum. Zu den Museen hin und weg kommen mit den Öffentlichen ist echt nicht einfach. Alles ist auf das Auto ausgerichtet und das immer noch. So ist es halt.
Was für ein tolles Gebäude, das CAM.
Sie präsentierten gerade vier verschiedene Künstler. Jeder für sich ein wow.
Dann noch Nachbarschafts Kunst Projekt. Sehr spannend, auch wenn es Klassiker sind und doch immer wieder neu.
In der Cafeteria dann einen kalten schwarzen Tee getrunken und im Hof einen Stella entdeckt.
Im selben Gebäude noch die Pulitzer Galerie besucht. Hier wurde moderne Archäologie ausgestellt und aktuelle K
Auf dem Weg zur Straßenbahn wieder an diesem Trans/gender/diversen Jesus vorbei gelaufen. Mich irritiert seine Erscheinung immer noch, eigentlich nur weil sie direkt vor den Gebäuden der Katholiken steht. Sonst wäre es ja sehr innovativ.
Das St. Louis Art Museum thront auf einem Hügel über der Stadt, umgeben von einem Park, der zur einen Hälfte Golfplatz ist. Was für eine Kombination.
Dieses Haus ist ein Tempel für die Kunst. Alles, was Rang und Namen hat, hängt dort. So viele Max Beckmann habe ich zuletzt in der Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie in Berlin gesehen. Hier hängen sie permanent.
Selbst Käthe Kollwitz und Paula Modersohn-Becker sind hier.
Richter hat einen eigenen Saal, davor hängt ein Immendorff. Nur eine kleine Auswahl des who is who.
Fast als letzter aus dem Museum gegangen. Zurück zum Hotel und einchecken. Schönes Zimmer in der 10. Etage. Duschen, Hunger, Telefon aufgeladen und los. Um die Ecke ist eine Rooftop Bar. Burger und Fritten, Aussicht genossen.
Währenddessen wurde ich von einer Frau angesprochen, deren Freunde gerade Fotos auf der Terrasse vor mir machten. Ob ich ein "local" bin? Nein. "Ah, der Arch ist im Allgemeinen beleuchtet, nur im September nicht wegen den Zugvögeln". Ich darauf: "Das ist ja spannend, dann ist das ja was Besonderes!" Sie guckte irritiert und erzählte dann noch irgendwas weiter, bis die Gruppe ging. Als ich mich so umher schaute, fragte ich mich: Warum sind eigentlich alle anderen Leuchtreklamen noch an, sollten diese im September nicht auch aus sein?